Akwaeke Emezi: Süßwasser

Die Figur, die spricht, die erzählt, ist nicht eine Stimme, es sind viele. Es gibt nicht eine Essenz von Identität. Alle Menschen sind singuläre Kollektivitäten, so nennt es Akwaeke Emezi, vereinbaren verschiedene Personas in sich, die miteinander ringen und sich immer wieder verändern. Emezis Roman begehrt auf gegen eine Welt, die geprägt ist vom europäischen Projekt der Aufklärung, eine Welt, die Menschen zu kategorisieren sucht, in der Körper Begrenzungen darstellen, weil sie geordnet werden, in Geschlechtsidentitäten etwa, die fortwährend Gewalterfahrungen erzeugen. In der Körper zum Gefängnis werden für all die Träume und Geschichten, die in je einer wohnen. Emezi sprengt die Grenzen.